In den ersten Tagen des neuen Jahres 2020 verteilen wir wieder in Grassy Park und Muizenberg für 1000 Rand 20 Karten von PickNPay mit je 50 Rand Guthaben. Die ärmsten Obdachlosen konnten sich über die Festtage nicht so die Bäuche füllen und sind dankbar, im neuen Jahr wieder einen Zustupf zu erhalten. Auch mit 50 Rand (ca. Fr.3.50) kann man auch hier nicht sehr viel kaufen, aber immerhin mal wieder weisse Bohnen oder Sardinen an Tomatensauce zur Abwechslung.
5. Januar 2020
Der von uns unterstützte, alleinerziehende Vater Timothi Sibanda hat uns informiert, dass er für seinen Sohn Innocent Schulkleider für R800 und Schulmaterial für R400 kaufen musste.
Nachdem er schon das Schulgeld, Entlöhnung Tagesmutter und Miete seiner Shack-Hütte kaum bezahlen kann, haben wir ihm zum Schulanfang letzte Woche einen Beitrag von R800 (Fr.54.-) gemacht.
Heute erhielten wir die Fotos von Innocent, wie er stolz seine Schuluniform präsentiert. Weil der Vater Timothi nicht Südafrikaner ist, sondern aus Zimbabwe kommt, bekommt er vom Staat überhaupt keine Unterstützung. Er verdient in der Woche maximal R700 (Fr.47.-) und kann kaum etwas zu Essen kaufen – und trotzdem umsorgt er seinen Sohn so richtig «Väterlich». Zufällig hat Sohn Innocent heute seinen 6.Geburtstag, wozu wir ihm herzlich gratulieren und für die Schule viel Erfolg und Freude wünschen.
21. Januar 2020
Die ersten 50-Rand-Karten der Januar-Aktion wurden an zwei Standorten der Obdachlosen verteilt. Damals fehlten 4 Mitglieder der Gruppe hinter dem Post-Office und wir versprachen, nochmals vorbeizukommen.
Diese 4 Strassenmenschen sind uns regelrecht entgegengesprungen, als sie unser Auto sahen und die Freude war riesengross. Thankful heisst in Englisch ja dankbar – und das waren diese Leute wirklich.
28. Januar 2020
BraHELP sponsert nochmals 7500 Rand an Food For Life, welche am Samstag, 29.2.2020 von 11.30-13.00 Uhr 600 warme Essen auf dem Parkplatz der Community Hall in Retreat verteilen wird. Zusammen mit Food For LIFE stehen auch unsere 5 ehrenamtlichen BraHELP-Helfer für die Ausgabe der Essen zur Verfügung.
Mit 1000 Flyern und einigen Plakaten wird dieser Anlass diesmal in Retreat vorgestellt, wobei uns die schon bekannten Obdachlosen mit dem Verteilen der Flyer behilflich sind.
Selbstverständlich werden wir nach diesem Grossanlass wieder Fotos hier veröffentlichen. Es ist jedoch eine grosse Herausforderung in der Planung, dass 600 Essen-Portionen dann bereitstehen. Aber die Erfahrung vom Oktober-Anlass hilft uns bei der Planung.
15. Februar 2020
Am Samstag, 29. Februar 2020 haben wir zum 2. Mal einen Grossanlass gemacht, indem wir 600 Portionen warme Essen ausgegeben haben. Zum Teil warteten die Menschen schon 1 ½ Stunden vor der Essensausgabe und es kamen von allen Seiten immer mehr, sodass wir dann mit 2 Kolonnen und mit 2 Fass-Stellen zügig schöpfen konnten. Es waren ca. 350-400 Menschen die wir bedienen konnten und da wir 600 Portionen hatten, konnten die Hungrigsten ein 2.mal nachschöpfen. Diese Leute waren überglücklich und eine ältere Frau umarmte mich und sagte: «God bless you, sie habe nun von Samstag bis Dienstag zu Essen»! Auch unser BraHELP-Team war überglücklich ein weiteres Mal so vielen armen Menschen helfen zu können.
2. März 2020
Gestern Donnerstag 26. März 2020 war es dann soweit und die 20 Pizzas waren ofenfrisch verpackt.
Nebst André halfen diesmal auch Grace und wieder Timothi beim Bewachen der Verteilung mit, was leider am ersten Ort wichtig war. 1 Schachtel mit 8 Slices gab es nur für 2 Leute zusammen und immer wieder wurde von Einzelpersonen versucht zu sagen, der Mann sei am Schlafen oder er könne nicht laufen usw. Trotz aller Vorsicht hat ein unbekannter Autofahrer von der Beige Timothis eine Schachtel entwendet, aber André holte diese mit genügend Schimpfworten wieder zurück. Trotzdem kam es vor, dass sich Frauen gegenseitig versuchten die Schachtel zu entreissen, weshalb der Karton nachher nicht mehr so ladenfrisch aussah. Am 2. Ort 7th Avenue ging alles dank Fatima in Ordnung über die Bühne und man sah sogar, wie aus der eigenen Schachtel 2 Slizes weiter verschenkt wurden.
27. März 2020
Vom 26. März bis 30. April 2020 (also 5 Wochen) gilt in Südafrika eine totale Ausgangssperre. Alle Läden ausser Lebensmittel, Apotheken und Tankstellen sind geschlossen. Die Polizei kontrolliert genau, ob man Fahrberechtigt ist, weshalb die Strassen praktisch leer sind. Der Verkauf von Zigaretten und Alkohol ist streng verboten, weshalb es in einigen Gebieten zu Plünderungen gekommen ist. Hier kennt man keine Kurzarbeit, weshalb Mitarbeiter von geschlossenen Geschäften oft auch keinen Lohn bekommen. Die vielen Hilfskräfte wie Gärtner, Haushalthilfen usw. dürfen nicht zur Arbeit gehen und haben auch keinen Lohn.
Deshalb erstaunt es nicht, dass 20 % der Südafrikaner (also über 11 Mio. Menschen) kein Geld haben um Essen zu kaufen. Und wir von BraHELP konnten während den 5 Wochen auch nicht helfen und Essen verteilen! Auch wir durften nicht auf die Strasse!
23. April 2020
Per 1. Mai 2020 hat Präsident Ramaphosa den Lockdown von Level 5 auf Level 4 zurückgestuft, sodass dann die Ausgangssperre aufgehoben ist und einige Geschäfte unter Sicherheitsmassnahmen wieder öffnen dürfen. Wer ohne offiziellen Job ist (also Hilfsarbeiter), kann weiterhin nicht arbeiten.
BraHELP wird deshalb am Wochenende 2.+3. Mai vermehrt Esswaren und Einkaufsgutscheine verteilen, wobei wir nach wie vor auf den Sicherheitsabstand von 2 Metern achten müssen. Masken tragen ist obligatorisch – trotzdem muss unser Team aufpassen, wenn die hungrigen Leute auf einem Haufen auf uns losstürmen. Wir besprechen die Essensabgabe noch mit einem hiesigen Spezialisten.
27. April 2020
Leider hat die Regierung in der Nacht auf 1. Mai 2020 einige Lockerungen widerrufen, sodass die Ausgangssperre nur von 6-9 Uhr morgens im Umkreis von 5 km aufgehoben wurde. Das Ausgeben von Lebensmitteln ist deshalb noch nicht möglich, aber wir versuchen alles, um den Aermsten zu helfen.
1. Mai 2020
Wegen dem Corona-Virus darf man eigentlich keine Lebensmittel direkt an die Aermsten abgeben, sondern sollte allfällige Spenden der Community übergeben. Leider hört man aber immer wieder, dass Essenspakete nicht zu den armen Menschen kommen, sondern von den Verantwortlichen an ihre Familien und Freunde verteilt werden.
Aus diesem Grund wollten wir trotzdem direkt helfen, was mir (André) als Risikopatient jedoch zu gefährlich war. Erfreulicherweise hat sich unser Helfer Ericke Johnston zur Verfügung gestellt und hat Kartoffeln, Reis, Brot, Zucker, Tee, Oel, Teigwaren usw. eingekauft und in Säcke zur Verteilung abgefüllt. Am letzten Wochenende hat er viele Familien besucht und in einigen Fällen nur Brot abgegeben und die Leute waren schon überglücklich. Andere Menschen erhielten 7 kg Kartoffeln zu 28 Rand (Fr.1.60) oder 2 kg Reis zu 19 Rand (Fr.1.10) oder Familien mit Kindern erhielten einen Sack mit allem was man dringend braucht.
Da wir momentan keine warmen Essen mit Food For Life organisieren dürfen, werden wir diese Direktaktion an den nächsten Wochenenden bei anderen Menschen wiederholen.
3. Mai 2020
In der 8. Woche im Lockdown hat uns die Leiterin von Likhwezi, Nomonde Tshamlambo, angefragt, ob wir einen Beitrag für Lebensmittelpakete für die 75 Kinder und deren Familien spenden könnten.
Wegen Lockdown ist der Kindergarten geschlossen und bekommt deshalb auch kein Geld für die Kinder. Viele Eltern waren schon vor dem Lockdown arbeitslos und konnten das Geld für die Betreuung nicht aufbringen. Nun sind durch die Corona-Krise weitere Eltern ohne Arbeit und haben kein Geld für Nahrungsmittel.
Nomonde kaufte die wichtigsten Esswaren ein und erstellte 75 Säcke, welche den Familien der Schulkinder überbracht wurden. Die Mitarbeiter von Likhwezi mussten ohne Lohn anpacken und die Lebensmittel verteilen. BraHELP hat pro Kind 40 Rand (ca. CHF 2.40) zugesagt und 3000 Rand für diese grossartige Aktion überwiesen. Leider durften wir wegen Lockdown nicht dabei sein, aber die Fotos der Vorbereitungen sprechen für sich.
22. Mai 2020
Unser freiwillige Helfer und inzwischen guter Freund, Ericke Johnston hat sich wie im Mai nochmals zur Verfügung gestellt, den von der Corona-Krise am Meisten betroffenen Menschen frische Lebensmittel zu bringen. Viele dieser Leute hatten vor der Krise teilweise noch einen Hilfsjob als Raumpflegerin oder Packerin an der Kasse, diesen jedoch verloren, weil viele Geschäfte Konkurs gingen oder zumindest Personal abgebaut haben. Ericke kaufte Kartoffeln, Reis, Brot, Oel, Teigwaren usw. und verteilte die Ware in Säcken an die Bedürftigen. Er hat gehört, dass Menschen mangels Feuer in Regenzeiten die Kartoffeln roh wie einen Apfel essen. Man muss dabei wissen, dass jetzt im Winter und der Regenzeit oft ausserhalb der Hütten kein Feuer entfacht werden kann, weil alles nass ist. Zum guten Glück helfen sich auch die armen Menschen gegenseitig – Wer einen Parafin-Kocher hat, lässt auch seine Nachbarn heisses Wasser kochen – bis das Parafinoel zu Ende ist.
14. Juni 2020
Leider können wir den Grossanlass mit 600 warmen Mahlzeiten nicht wie geplant am 27.6.2020 durchführen, da die behördlichen Bewilligungen für Juni fehlen.
Nun haben wir eine Woche später, am Samstag 4. July 2020 diese Bewilligung und der gesamte Anlass mit 600 Menschen wird mit einer Polizei-Einheit überwacht. Damit haben wir Gewähr, dass auch in Corona-Zeiten alles ordnungsgemäss ablaufen kann. Neu haben wir auch Nummern 1-600 gedruckt, welche die Menschen am Eingang erhalten und somit auch sehen, dass nach 600 das Essen leider fertig ist. Das Hotel Grassy Park hilft uns bei der Durchführung auch mit Personal. Wir erwarten an dieser guten Lage wirklich gut 600 Hungerleidende Menschen.
25. Juni 2020
Michelle und ihr Team kaufen direkt ab einer Farm frisches Gemüse und verteilt es an bedürftige ältere Menschen, damit diese auch wieder mal gesund essen können.
Es ist eine ausgewogene Zusammensetzung aus Kohlrabi, Lauch, Kabis, Butternut, Rüebli, Kartoffeln und Zwiebeln. Speziell Kohlrabi und Lauch findet man hier sehr selten in den Supermärkten, weshalb es eine schöne Abwechslung im Speiseplan ermöglicht. BraHELP unterstützt diese Winteraktion mit 1000 Rand.
29. Juni 2020