Wir haben die Bewilligung zur Durchführung dieses Anlasses wegen COVID-19 nur unter strengen Bedingungen erhalten, was für unser BraHELP-Team und die mitmachenden Teams von Food For Life und Grassy Park Hotel eine grosse Herausforderung war. Insgesamt waren über 20 freiwillige Helfer aller Beteiligten im Einsatz sowie die regionale Polizei war vor Ort, für:
- Maskenkontrolle am Gelände-Eingang und Abstandsicherung 1,5 Meter
- Desinfektion vor Essenausgabe von Händen und gebrachtem Geschirr
- Beobachtung beim Essen (ohne Maske) dass genügend Abstand ist
- Es ging immer auch um die Sicherheit der freiwilligen Helfer !
Es war am Schluss ein wiederum voll motivierender Einsatz. Wenn zum Beispiel eine Mutter meint, dass für ihre Kinder eine solche Portion für
2-3 Tage reichen müsste – oder ein sichtlich Obdachloser meinte, das sei das erste warme Essen seit 1 Woche und sein Kollege meinte: «Wir warten bis am Schluss, vielleicht ist noch was übrig», dann zeigt das uns nur, wie hungrig diese Menschen leben müssen. Diese 600 Portionen kosten BraHELP 5000 Rand (CHF 300.-) was pro Portion 50 Rappen ausmacht.
Hier nur einmal die ersten Fotos – die weiteren Berichte erhalten BraHELP-Members in den nächsten Tagen im Quartalsbericht 02/2020.
4. Juli 2020
Vier pensionierte Frauen und Mütter in Atlantis/Cape Town organisierten sich aus eigener Initiative, um für Kinder und Jugendliche eine stärkende Suppe und Tee zu kochen. Da diese Frauen selbst nichts haben und trotzdem diese Idee hatten, haben wir auf Anfrage auch dieses kleine Projekt gerne mit 500 Rand unterstützt. Uns ist es wichtig, dass nicht nur grosse Projekte, sondern auch Eigeninitiative wie in diesem Fall eine Unterstützung erhält. 500 Rand sind momentan ca. CHF 28.- und wenn wir damit eine grosse Zahl Kinder glücklich machen konnten, ist ein Teilziel erreicht.
28. Juli 2020
Seit der Corona-Krise mussten wir feststellen, dass auch im näheren Umfeld viele Menschen neu ihre Arbeit verloren haben. Oft war es in Familien der einzige Ernährer, welcher jetzt plötzlich kein Geld mehr bekommt und damit keine Esswaren kaufen kann.
Morgen Mittwoch werden wieder die Kehrricht-Eimer geleert, weshalb diese schon heute Abend an die Strassen gestellt werden. Ich werde persönlich die Quartierstrassen abfahren und Menschen, welche in den Abfallcontainern nach Essbarem suchen, eine Kreditkarte von PickNPay abgeben. Wir haben 20 Kreditkarten je 50 Rand (für Einzelpersonen) und 5 Kreditkarten je 100 Rand (für Familien). Wir sehen oft auch Mütter mit ihren Kindern in den Containern nach Essbarem suchen und möchten diesen nun um Mitte Monat eine kleine Hilfe und Freude bereiten. Sofern ich Fotos machen kann, werde ich diese hier veröffentlichen – aber wir haben auch Verständnis, dass nicht alle armen Leute Fotos erlauben.
Dienstag, 11. August 2020 / André
Wie diesen Winter im Lockdown schon drei Mal berichtet, fehlt es bei vielen Familien an Geld und demzufolge an Nahrung. Unser freiwilliger Helfer Ericke Johnston hat wieder für 1000 Rand die wichtigsten Lebensmittel eingekauft, und an diesem Wochenende an 6 Familien verteilt. Er hat wirklich die wichtigsten Esswaren ausgewählt und jeder Familie in Säcke abgefüllt. Ich bin Ericke so dankbar, da ich selbst nicht riskieren möchte, die Uebergabe der Lebensmittel selbst zu bringen. Ericke kennt die Familien in Not und brachte ihnen ihr «Ueberlebens-Paket» und die Fotos im Anhang sprechen für sich. Ericke ist der Mann mit der Südafrika-Maske und dem BraHELP-Jacket und wir sind ihm für seinen wertvollen Einsatz sehr dankbar. WELL DONE ERICKE!
16. August 2020 / André
Nachdem der Kindergarten Likhwezi von Nomonde Tshamlambo wegen Lockdown 5 Monate geschlossen war, konnten natürlich keine Einnahmen generiert werden und die Raumkosten sind trotzdem geblieben.
Nun konnte der Schulbetrieb am 1. September wieder aufgenommen werden, allerdings nur unter sehr strengen Vorschriften der Behörden. Diese Sicherheitsmassnahmen umfassen 30 Punkte und jede Schule muss das nötige Material auf eigene Kosten beschaffen.
Wir haben deshalb Likhwezi mit 2250 Rand unterstützt. Damit konnten 10 Stück 4er-Divider (Plastikunterteilung auf Tische) sowie 1 Stirn-Fiebermessgerät gekauft werden. Mit dem Rest hat Nomonde 10 Hula-Hopp-Reifen beschafft, welche sich eignen, den Kindern den sozialen Abstand zu zeigen.
Wenn man weiss, wie freudig die 80 Kinder zum Unterricht gehen, versteht man auch, dass diese nun genug lange zu Hause bleiben mussten.
2. September 2020
Nachdem unser Helfer Ericke schon 2x in diesem Quartal Lebensmittel an ärmste Menschen überbracht hat, wollte André heute am 26.9.2020 selbst mit dabei sein. Für Ericke und mich wurden extra BraHELP-Masken gemacht, aber wie man auf den Fotos sieht, hat selten jemand hier wirklich eine Maske getragen. Wir schützten uns mit «Social Destancing».
Aber das Erlebnis, in arme Familien und ihre Wohnungen zu kommen, war für mich André einfach einmalig. Diese armen Menschen wollten uns Kaffee oder Tee anbieten und waren sehr dankbar, als sie sahen, was wir ihnen alles gebracht haben. Ihre Tasche im Wert von ca. R100 beinhaltete eine spezielle Wurst, Teigwaren, Reis, Kartoffeln und Büchsen mit Fisch an Tomatensauce sowie einfach «weisse Bohnen» und andere Zutaten.
Die folgenden Fotos zeigen, wie sich die Menschen ob dieser Lebensmittel-Säcke gefreut haben und wir hörten wieder oft: «God bless you».
26. September 2020
Am Samstag, als Ericke mit mir die Esswaren verteilt hat, kochte eine Mutter sofort ein Essen und gab dieses auch den Nachbarkindern.
Wir waren über diese Spontan-Aktion so hoch erfreut, dass wir dieser Mutter 300 Rand übergaben, dass sie diese Aktion wiederholen kann. Auf den Fotos sieht man die überglücklichen Kinder, welche wieder einmal ein gutes Essen bekommen haben.
27. September 2020
Zum 2. Mal währen der Covid-19 Pandemie können wir auf 20 freiwillige Helfer zählen, welche die geordnete Ausgabe der 600 Essen überwachen. Einige Spezialisten sind für das Desinfizieren der Hände und der Schöpfgefässe im Einsatz, während andere beim Eingang Masken kontrollieren und die Social Distance von 1,5 m durchsetzen. Das Grassy Park Hotel stellt uns wieder Sicherheitsleute zur Verfüng und wir haben vom letzten Mal am 4. Juli 2020 gute Erfahrungen mit der Organisation.
Insgesamt werden 1000 Flyer bei den Obdachlosenzentren sowie in den ärmsten Gegenden verteilt und bei Grossverteilern dürfen wir 10 Poster A3 aufhängen. Von BraHELP sind wir ein Team von 5 Helfern und freuen uns, wieder die vielen glücklichen Menschen zu sehen. Die Fotos vom Event werden wieder in den Folgetagen hier veröffentlicht.
9. Oktober 2020
Die Kinder von LIKHWEZI Education singen ein Dankeslied an BraHELP (14.10.2020)
In den letzten 12 Monaten haben wir diesen Anlass 4 mal durchgeführt und zusammen mit Food For Life insgesamt 2300 warme Speisen verteilt.
Auch heute durften wir wieder mindestens 500 glückliche und fröhliche Gesichter erleben und so viel Dankbarkeit entgegen nehmen – das muss man erlebt haben! Mütter mit ihren Kindern zeigten uns, was es heisst hungrig zu sein.
Die folgenden Foto’s sollen für sich sprechen. Einige Menschen warteten schon über 1 Stunde und dann kamen sie Gruppenweise und mussten dann halt «Corona-like» in geordneten Abständen Schlange stehen. Jede Person wurde auf Maske geprüft und dann wurden die Hände desinfiziert. Weitere 62 Fotos findet ihr unter diesem Link:
https://c.gmx.net/@324933515206460334/AJeHlynZQUuuhqc2LQJ2OA
Ein Dankeschön an mein BraHELP-Team mit Sharon, Jennifer, Thandy und Ericke sowie die vielen Helfer von Food For Life und Grassy Park Hotel.
17. Oktober 2020
Nach dem regnerischen Freitag gestern kam André die Idee, den Obdachlosen am Strassenrand wieder einmal ein warmes Essen zu bringen. Sharon ist eine sehr gute Köchin und ist sich gewohnt, grosse Mengen zu kochen. So hat Sharon heute Samstag ein feines Menu mit geschnetzeltem Poulet an würziger Currysauce mit Zwiebeln, Tomaten, Reis und Kartoffeln gekocht und 40 Portionen zubereitet. Heute um 17.15 Uhr werden diese Menues an die Aermsten auf den Trottoirs verteilt. Fotos von der Verteilaktion folgen heute Abend.
7. November 2020
Wie heute Vormittag den Obdachlosen bei der Post und bei der Polizei bekannt gegeben, trafen wir zur abgemachten Zeit um 17.15 Uhr viele hungrige Menschen. Die zubereiteten 40 Portionen waren denn auch sehr schnell verteilt und es war eine Freude zu sehen, wie genüsslich sofort gegessen wurde. Diese Obdachlosen haben auf den Trottoirs keine Möglichkeit ein warmes Essen zuzubereiten, weshalb sie hauptsächlich von weissem Brot und kalten Pilchard (Sardinen an Tomatensauce) leben. Jemand erzählte uns, dass er über 2 Wochen nichts Warmes gegessen habe.
Wenn man bedenkt, dass ein solches Menue inkl. Geschirr umgerechnet ca. sFr. 1.10 kostet, möchten wir diese Aktion für die Strassenmenschen öfters wiederholen. Ein herzliches Dankeschön an Sharon – das Rüsten, Kochen und Portionieren brauchte doch fast den ganzen Samstag. Wir hatten absolutes Glück – 5 Minuten nach dem Verteilen kam ein starker Regen!
7. November 2020